Der Kürbis – Ein Riesengemüse!
Focus in den nächsten zwei Monaten hat bei mir nun der Kürbis. Diese Pflanze gehört auch zu der Familie der Cucurbitacae. Sie ist beliebt, weil sie einfach anzubauen ist.
Tatsächlich sammle ich die Kerne aus den Kürbissen vom letzten Jahr, trockne sie und dann kommen sie im Frühjahr wieder in die Erde.
Kürbis vorziehen und anpflanzen:
Kürbiskerne ziehst du erst ab April vor. Die Kerne keimen bei guten Bedingungen nämlich bereits nach einer Woche. Da sollten aber dann auch schon draußen bald die Bedingungen stimmen. Denn meist kannst du ein solches Pflänzchen auf der Fensterbank nicht lange halten. Nimm zum Vorziehen Anzuchterde. Du legst Kürbis 2 bis 4 cm tief ab. Damit Kürbis schnell keimt, braucht er viel Licht, immer gleichmäßig feucht und ca. 20° C. Nachdem Kürbis gekeimt hat, braucht er nicht mehr so warm (es reichen Temperaturen von 16 °C bis 20 °C), sonst schimmelt er auch mal schnell.
Ab wann sollst du Kürbis im Freiland anpflanzen?
Ab Mai darf und soll dann auch der junge Setzling nach Draußen. Wichtig ist, dass es frostfrei bleibt. Ist das nicht gegeben, solltest du den Kürbis über Nacht unbedingt mit Vlies abdecken! Kürbis braucht sehr viel Wärme und Licht. Wichtig ist, dass er immer gleichmäßig feucht hat! Kürbis gehört zu den Stark- Zehrern und braucht nicht nur viele Nährstoffe, sondern weil er so groß wird, auch sehr viel Platz. Deshalb gehört Kürbis auch nicht auf ein Hochbeet! Plane gut drei bis vier Quadratmeter Platz für den Kürbis ein! Am besten wächst Kürbis tatsächlich direkt auf dem Misthaufen/ Komposthaufen. Lustig aber wahr! Dort holt er sich alle Nährstoffe, die er braucht und bekommt meist genügend Feuchtigkeit über das Sickerwasser (vor allem, wenn er am Fuße des Misthaufens wächst) ab. Zugleich gelingt Kürbis aber auf jeder Bodenart. Er wächst nämlich nicht nur auf humusreichem Boden, sondern auch auf feuchten Sandböden oder lehmigen Böden. Voraussetzung ist: Das Nährstoffangebot und genügend Feuchtigkeit!
Wie viel solltest du düngen?
Pro Quadratmeter braucht Kürbis 14 – 18 g Stickstoff. Da diese Menge so nicht gut umzusetzen ist, gilt, bevor du den Setzling pflanzt, den Platz gut mit Mist (ca. 4 Liter pro m²) oder auch Hornspänen anzureichern. .
Die 3 häufigsten Fehler beim Kürbis Anpflanzen:
Die drei häufigsten Fehler beim Kürbisanbau ergeben sich aus dem bereits oben Gesagtem:
- Kürbisse sollst du nicht zu früh aussäen! Am besten erst nach Mitte, besser Ende April! Ins Freiland sollst du sie überhaupt erst nach den Eisheiligen (nach dem 15. Mai) setzen, damit es keine Nachtfröste mehr hat.
- Junge Triebe am besten nach dem Setzen ins Freiland fixieren: Damit die Triebe nicht so leicht abbrechen, bindest du sie am besten an einem Stöckchen fest oder fixierst sie direkt mit einem U-förmigen Hacken am Boden. Vor allem Triebe von schon etwas größere Pflänzchen brechen leicht ab. Dazu genügt, dass du selbst hinkommst oder der Wind stark geht etc.
- Versorge deine Kürbis-Pflanze mit genügend Nährstoffen und Wasser. Wichtig ist: Kürbis mag zwar keine Staunässe, dafür aber regelmäßig feucht! Düngen solltest du auch regelmäßig, z.B. mit Brennnesseljauche.
Kürbis anpflanzen ja, aber wie lange wächst Kürbis?
Von Aussaat bis Ernte vergehen schon mal gut 110 Tage:
Hier eine übersichtliche Gliederung
- von Aussaat bis zur Keimung braucht der Kürbis circa 7 Tage
- Bis du den Kürbis dann ins Freiland setzen kannst, noch einmal 21 Tage.
- Im Freiland bis zur ersten Ausbildung der weiblichen Blüte vergehen weitere 32 Tage
- Das Ausreifen einer Frucht nach der Bestäubung der Blüte dauert 60 Tage
Brauchen Kürbis Rankhilfen?
Kleinere Kürbisse kannst du auch entlang vom Gartenzaun hochwachsen lassen. Es ist nur Vorsicht geboten, dass er eben nicht über den Zaun wächst (Nachbarschafts-Liebe?). Größere Kürbisse hingegen wachsen am Boden und brauchen keine Rankhilfe. Sie wären auch viel zu schwer, um hochzuranken. Bei Riesenkürbissen etwa, lässt man die Kürbisse direkt auf (Holz-)Paletten wachsen, damit sie nicht schimmlig werden und zur Ernte gut abtransportiert werden können. So zum Beispiel mit einem Stapler oder Frontlader.
Kürbis platzsparend anbauen:
Wähle eine Sorte, die eher kleinere Früchte ausbildet, wie z.B. den Hokkaido Kürbis. Außerdem baue dir eine Rankhilfe, die richtig hoch ist.
Kürbis-Ertrag: Wie viele Kürbisse wachsen an einer Pflanze?
Solange du die Kürbis-Pflanzen gut pflegst, können schon mal bis zu 20 Kürbisse an einer Pflanze ausreifen. Ein Hokkaido-Kürbis wird bis zu 1,5 kg schwer. Hokkaido gehören eher zu den kleinen Kürbis-Sorten. Deshalb rechne pro Pflanze mit einem Ertrag von bis zu 30 kg! Übrigens werden die größten Kürbisse bis zu 720 kg schwer. Die spezielle Sorte, die solche Apparate hervorbringt, heißt: „Atlantic giant„. Um solche Rekorde zu erzielen wird aber nur eine Frucht an der Pflanze gelassen. Jede weitere Frucht konkurriert nämlich um Nährstoffe und Wasser an der Mutterpflanze!
Kürbis männliche Blüten entfernen – warum?
Damit alle von der Pflanze gelieferten Kohlenhydrate und Energie nur noch in die Früchte gesteckt werden, gibt es einen Trick:
Geize den Kürbis aus. Vor allem die männlichen Blüten solltest du nach gelungener Bestäubung abschneiden. Männliche Blüten tragen keinen Fruchtansatz.
Bei Riesenkürbissen heißt es sogar: Brich die erste weibliche Blüte ab und behandle die kahl zurückbleibende Stelle dann mit Holzasche. Holzasche wirkt dem Pilzbefall entgegen. Es gibt bei der Riesenkürbis Pflanze, nur die eine wahre Blüte. Jede Folgende ist hier besser als die erste Blüte. Auch hier nach der Bestäubung alle männlichen Blüten entfernen.
Kürbis-Sorten:
Es gibt vielerlei Sorten. Ich bevorzuge den Hokkaido Kürbis und den Butternut Kürbis. Zum einen schält man die leicht und auch das Kerngehäuse kannst du bei diesen leicht entfernen. Zum anderen haben die einen vorzüglichen Geschmack. Empfehlenswert ist auch ein anderer Liebling: der Ölkürbis aus der Steiermark! (natürlich; mein Heimatland – der muss ja gut sein) hierbei sammelst du vor allem die Kerne und trocknest sie. Geröstet und gesalzen sind sie auch als Snack zwischendurch super lecker!
Außerdem bekannte Sorten sind:
- Muskat de Provence
- Langer von Neapel
- Spaghetti-Kürbis.
- Patisson (UFO-Kürbis)
- Eichelkürbis uvm.
Was ist der Unterschied zwischen einem essbaren Kürbis und einem Zierkürbis?
Normale Gartenkürbisse sind meist größer als Zierkürbisse. Es eignen sich vor allem Gartenkürbisse zum Verzehr! In den kleinen, oft bunten Zierkürbissen ist der gefährliche Bitterstoff Cucurbitacin enthalten. Dieser kann für den Menschen sogar tödlich sein! Verwende Zierkürbisse deshalb nur zur Dekoration und kleiner Gartentipp: Pflanze sie nicht in der Nähe deiner Kürbisgewächse (Kürbis, Zucchini oder auch Gurken) weil sie mit dem giftigen Stoff mutieren könnten. Vor allem, wenn du die Kerne selbst trocknest und im nächsten Jahr wieder aussäen willst, ist das gefährlich. Warum habe ich genauer erklärt in diesem Artikel: Zucchini von Anbau bis zur Ernte: Wie du leckere Zucchini erntest!
Kürbis-Suppe:
Zutaten:
- 1 kg Kürbis
- 1 l Weißwein,
- 500 ml Wasser
- 3 Nelken
- 2 Stangen Zimt
- 1 Prise Salz
- 40 g Speisestärke
- 4 Essl. Zitronensaft
- 3 Essl. Zucker
Kürbis-Fleisch würfeln, mit Wein und Gewürzen 40 Minuten kochen lassen. Sud abnehmen und Kürbis mit Stab-Mixer fein pürieren. Sud mit Speisestärke binden. Fruchtpüree mit Zucker und Zitronensaft mischen und zusammen mit der Sud nochmals kurz aufkochen. Heiß oder kalt genießen.
Suppe eignet sich auch sehr gut zum Ein- gefrieren!
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Liebe Michaela,
Zierkürbisse gehören zur Kürbis-Art Cucurbita pepo, die im Deutschen als „Gartenkürbis“ oder „Gemeiner Kürbis“ bezeichnet wird.
Pflanzen (und Tiere), die zu verschiedenen Arten gehören, können sich nicht (fruchtbar) miteinander mischen/kreuzen;somit können sich die verschiedenen Arten aus der Familie der Kürbisgewächse (Gurke, Melone, Gartenkürbis, Aromakürbis, Riesenkürbis) nicht miteinander vermischen. Eine Gurke kann also nicht durch die Kreuzung mit einem Zierkürbis das giftige Cucurbitacin ausbilden; auch die anderen Kürbis-Arten können sich nicht mit einem Zierkürbis vermischen, da sie einer anderen Art angehören.
Nur Zukkini können sich mit Zierkürbissen verkreuzen und die Nachkommen dieser Kreuzung dadurch Cucurbitacin produzieren; denn Zukkini sind „Junge Gartenkürbisse“ (Cucurbita pepo), gehören also zur selben Art wie die Zierkürbisse.
Entschuldige, wenn ich jetzt ein wenig oberlehrerhaft daherkomme; aber mir ist wichtig, dass diese Tatsachen korrekt dargestellt werden, damit nicht unzählige Menschen völlig unnötig geängstigt werden…
Viele Grüße
Vielen Dank, Jürgen.
Dann habe ich da was falsch verstanden. Aber ist ja auch gut, dass sich nur die „Jungen Gartenkürbisse“ und sonst keine essbaren Arten vermischen können!