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Fruchtfolge planen

Fruchtfolge planen

Inhaltsverzeichnis

Fruchtfolge und ein geplantes Garten-Jahr? :

Eine Fruchtfolge einhalten? Kennst du das auch? Du willst total durchgeplant dein Garten-Jahr beginnen und weist aber nicht: wann Gemüse säen schon Sinn macht, welches Gemüse du überhaupt säen willst, oder welches zusammen passt und womit du überhaupt anfangen sollst? Damit du dich im nächsten Jahr etwas leichter tust, habe ich dir im Folgenden einige Tipps und Tricks zusammengestellt.

Fruchtfolge laut Definition

Aus landwirtschaftlicher Sicht meint Fruchtfolge, die geplante, zeitliche Aufeinander-Folge der Kulturpflanzen auf einem Feld. Wenn du das auf den Garten beziehst, bedeutet dies: den geplanten Anbau verschiedener Pflanzenarten in einer zeitlichen Reihenfolge auf einem Beet. Wenn nach Ernte der Frühkartoffel im Juni, das Beet noch einmal mit z. B. Kohlrabi oder Möhre bepflanzt wird, folgt eine Frucht. Deshalb heißt sie Folge-Frucht. Und daraus leitet sich der Begriff Fruchtfolge ab. Hierbei ist zu achten, dass nach einer Frucht, die viele Nährstoffe aus dem Boden zehrt, eine Fruchtart folgt, die weniger Nährstoffe zehrt. So sicherst du dir eine reiche Ernte, ohne viel Nährstoff-Verluste im Boden zu haben.

Zielsetzungen der Fruchtfolge:

Bodenfruchtbarkeit:

Bodenfruchtbarkeit bedeutet, die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe zu speichern und bei Bedarf an die Pflanze abzugeben. Eine gute Bodenstruktur als Voraussetzung für Bodenfruchtbarkeit weist der Boden auf, wenn: Der Boden die Pflanzen optimal mit Bodenwasser, Bodenluft, Nährsalzen und Wärme versorgt. Und, wenn er dadurch Pflanzenwurzeln eine ausreichende Verankerung und somit optimales Wachstum ermöglicht. Ein fruchtbarer Boden ist außerdem durch eine hohe biologische Aktivität gekennzeichnet, die eine rasche Umsetzung der organischen Substanz ermöglicht.

Beim Fruchtfolge planen, Tiefwurzler verwenden:

Durch die Fruchtfolge erreichst du schon einige dieser aufgelisteten Punkte, die Bodenfruchtbarkeit beschreiben. Gut für eine hohe Bodenfruchtbarkeit ist deshalb tief wurzelnde Fruchtarten, oder eben Fruchtarten, die sehr viel Blattmasse besitzen einzubeziehen. Die tiefen Arten lockern den Boden und schaffen so wieder mehr Hohlräume und damit die Möglichkeit, dass andere Pflanzen mit ihren Wurzeln gut nach unten kommen. Deshalb wechselst du tief wurzelnde Arten wieder mit flach-wurzelnden Arten und Arten mit weniger Blattmasse ab. 

Gründüngung nicht vergessen:

Gerade im Gartenbau ist hier die Gründüngungs-Maßnahme zu erwähnen. Bei dieser Maßnahmen möchte ich gleich mal die tief wurzelnde Art, die Lupine, vorstellen. Denn diese lockert ebenfalls die Bodenstruktur auf. Die Lupine ist ein Stickstoff-Binder. Das heißt, du hast den Vorteil, weil sie in der Lage ist, Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden zu speichern, dass du dir, vorausgesetzt einer guten Nährstoff-Versorgung im Boden, einen Dünge -Vorgang sparen kannst. Und du hast den Nebeneffekt, dass sie auch noch so schön blüht. Es gibt natürlich viele weitere Varianten für eine Gründüngung die immer verschiedene Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Humus-Aufbau:

Durch einen Wechsel von Humus-Mehrern und -Zehrern, schaffst du deine Nährstoffe im Boden gut im Überblick zu behalten. Dazu später die Einteilung in Stark-, Mittel- und Schwach-Zehrer sowie in Gründüngungspflanzen, die dem Boden Nährstoffe nachliefern! Ein Hinweis noch: Je nach Nährstoff-Bedarf einer Pflanzenart, kann passieren, dass eine Gründüngungs-Maßnahme allein, die z.B. im Jahr davor durchgeführt wurde, nicht ausreicht, um diese eine Pflanzenart mit so vielen Nährstoffen zu versorgen, dass sie sehr ertragreiche Früchte liefert. Deshalb muss manchmal mit Kompost, organischen Düngern oder Hornspänen nachgedüngt werden.

Krankheits- und Schädlingsbefall:

Wenn du eine Abwechslung der Pflanzenfamilien innerhalb aller Fruchtarten auf einem Beet beherzigst, minimierst du den Krankheits- und Schädlingsbefall.

Natürliche Maßnahmen gegen Unkraut:

Verunkrautung bekommst du teilweise in Griff, wenn du einen Fruchtwechsel (das heißt, im nächsten Jahr eine andere Frucht anzubauen) durchführst. Das allein reicht zwar oft nicht aus, gehört aber auf jeden Fall zu den vorbeugenden Maßnahmen in der Landwirtschaft und im Gartenbau.

Der Fachbegriff Pflanzenhygiene oder gute landwirtschaftliche Praxis spielt eine bedeutsame Rolle. Eine Pflanzen-hygienische Maßnahme ist die Fruchtfolge! Denn sie wird eingesetzt, um Unkraut zu unterdrücken und den Krankheits- und Schädlingsbefall vorzubeugen.

Was ist nun die richtige Fruchtfolge?

Du wirst dich fragen: Oh, welche Pflanzenarten setzte ich also für die richtige Fruchtfolge ein? Und was ist nun eine richtige Fruchtfolge? Hierzu erstmal keine Panik! Ich habe für dich ein recht einfaches, durchdachtes System. Wenn du dich an dieses hältst, wirst du alles richtig machen. Denn, wenn du die Regeln der Fruchtfolge einhältst, erzielst du eine ertragreiche und gesunde Ernte. Außerdem verbesserst du die Bodenfruchtbarkeit und hältst die Verunkrautung in Schach.

Rotation der Beete:

Ich empfehle die Beete im Jahres-Rhythmus zwischen Stark-Zehrer, Mittel-Zehrer, Schwach-Zehrer und Gründüngung  zu rotieren. Das heißt du fängst beim ersten Beet mit der Gründung an, lässt dieses 1 Jahr stehen und baust im nächsten Jahr darauf deine ausgewählten Starkzeherer an. Im zweiten Beet baust du Stark-Zehrer an und steigst im nächsten Jahr auf Mittel-Zehrer um. 

Im letzten Beet baust du Schwach-Zehrer an und führst im darauf folgenden Jahr wieder eine Gründüngung durch. Falls du den Dreh heraus hast und Folge-Früchte im selben Jahr anzubauen, dann empfehle ich dir, nach einer stärker Humus-Zehrernden Pflanze, eine nicht so stark zehrende Pflanze anzubauen. Du musst trotzdem beachten, dass du auch innerhalb dieser Fruchtfolge keine gleiche Pflanzenfamilie anbaust.

Wechsle Pflanzenfamilien ab!

Verwende also im selben Beet im gleichen Jahr oder dann vor allem im nächsten Jahr nicht die gleiche Pflanzenfamilie. Noch besser: Halte zwei Jahre Abstand zu derselben Pflanzenfamilie! Hier eine kleine Skizze, damit du dir besser vorstellen kannst, was ich meine:

Beispiele für Stark-, Mittel-, Schwach-Zehrer und Gründüngung im Garten:

 
Gründüngung Starkzehrer Mittelzehrer Schwachzehrer
Ölrettich Kartoffel Knoblauch Erbse
Senf Tomate Zwiebel Buschbohne
 

Übersicht über Pflanzenfamilien im Garten:

 
     
Gemüsefamilien:  
Lippenblütler Lamiacae Zitronenmelisse
    Pfefferminze
    Salbei
    Majoran
Nachtschattengewächse Solanacae Tomate
    Kartoffel
    Pepperoni
Gräser Poacae Gerste
    Hafer
    Weizen
Doldenblütler Apiaceae Kümmel
    Koriander
    Liebstöckel
 

Fazit und Voraussetzungen für eine gute Planung deiner Fruchtfolge:

Um die Fruchtfolge in deinem Garten in Griff zu bekommen, teile deine Beete ein! Eine gerade Zahl ist empfehlenswert, muss aber auch nicht sein, wenn es nicht geht. Die Vorteile von eingeteilten Beeten kennst du ja bereits. Eingeteilte Beete helfen dir, die Beete besser rotieren zu können.  Außerdem überlege dir am Jahresanfang (z.B. im Januar), was du alles ernten, also anbauen möchtest.

Und ganz wichtig: Führe Buch! Schreibe alles auf: Welche Pflanzenart du in Beet Nr. 1, Nr.2, etc. , in Jahr 1, 2,  usw. angebaut hast.

⇒ Weil dir das im folgenden Jahr hilft, den Überblick nicht zu verlieren und dauerhaft eine gute Ernte einzufahren!

Das ganze Jahr über, säen und ernten

Willst du wissen, wann du welches Gemüse während des Jahresverlaufes säen sollst? Oder säst du gerne regelmäßig mit deinen Kleinsten Gemüse? Dann empfehle ich dir ganz oben in meinem Blog auf Shop zu klicken. Dort gibt es von mir eine Seite, auf der ich dir meinen selbst zusammengestellten Aussaatkalender für das ganze Jahr vorstelle und zum Download anbiete. Zusätzlich sind im Kalender Pflanzentipps, Tabellen zu Saison-Gemüse und Aussaatplanungstabellen enthalten.

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Michaela von michaelas-agrarblog.de

Hallo, ich bin Michaela. Groß geworden in der Landwirtschaft und selbst Landwirtin. Mittlerweile habe ich selbst vier Kinder. Dort hege und pflege ich nicht nur unseren Gemüsegarten für unsere Großfamilie mit Mama (Ich), Papa, Oma, Opa, Großonkel und natürlich den Kindern, sondern auch die alten Obstbäume und Wiesen und Landschaftselemente um unseren Hof. Auch bewirtschaften wir unsere Äcker, Wiesen und Wälder, haben eine kleine Bullenmast und Kleinvieh. Das Bloggen ist mein Hobby geworden. Ich möchte dich mitnehmen, zurück zur Natur. Möglichst natürlich zu leben. Mein Wissen dazu hole ich sowohl aus meinem Studium, als natürlich auch aus jahrelanger Praxiserfahrung. Übrigens liegt es mir am Herzen auch meinen Kindern naturnahe Erfahrungen, das Gärtnern und draußen aktiv sein, beizubringen.

* Technische Universität München: Agrar- und Gartenwissenschaften
Master of Science (Pflanzenwissenschaften)

* Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf
Bachelor of Science

* Maria-Ward-Gymnasium Augsburg
Leistungskurse Biologie und Mathematik